Züri West

15. März 2019


Der Treffpunkt ist im Pickwick-Pub. Am Morgen habe ich angerufen und mitgeteilt, dass ich SBB-Pünktlich sein werde, also etwa fünf bis zehn Minuten später, da ich noch vom Bahnhof komme. Als ich in die Gasse biege, ist es mir, also ob Küse Fehlmann den Pub betreten würde. Kurz darauf bin ich drin. Kuno Lauener und Küse Fehlmann sowie Stefan, der Bandmanager, stehen um einen Tisch. Wir begrüssen uns, Küse trinkt ein Schweppes, Kuno ein Mineralwasser. Ich bestelle ebenfalls ein Schweppes, Kuno erzählt, dass sie schon seit 30 Jahren den Übungsraum und heute Studio gemietet haben. Kuno nimmt eine grosse Flasche Mineralwasser und zwei Gläser mit, wir verlassen den Pub durch den Hinterausgang in Richtung Toiletten und befinden uns in einem stieren Korridor eines Geschäftshauses.
«Durch den Geheimgang ins Studio», bemerke ich.
«Nein, der direkte Weg», antwortet Kuno. Wir nehmen den Lift ins dritte Untergeschoss.
«Was macht Zürich?», erkundigt sich Küse.
Ich erzähle, von den Klimademos.
«Meine Frau nimmt heute auch teil.» Wir tauschen uns über die demonstrierenden Jugendlichen in Zürich und Bern aus.

Während ich mich im Studio umschaue, es ist etwas voller als bei meiner Besichtigung 2008, berichtet Küse Kuno, dass er am Vormittag die Gitarren ins Studio zurückgebracht hat. Für einen Moment knistert es zwischen den beiden Gründungsmitgliedern von Züri West – gut möglich, dass in diesem Moment der Funke für das nächste Album entzündet wurde.

Nach dem Interview gehen wir gemeinsam in Richtung Reitschule, der Bahnhof liegt auf halbem Weg. Kurz vor dem Bahnhof ruft hinter uns ein Mann:
«Hey, viel gute Musik, vor allem auf dem Album!».
Küse geht weiter, Kuno dreht sich um und winkt lachend drei Männern vor einem Kiosk zu. Ein paar Schritte später sagt er:
«Vor allem viel guter Alkohol.»

Beim Bahnhof verliert ein Kind seinen Ball, Küse spielt ihn zurück, doch eine Böe des Frühlingssturmes erfasst ihn und bläst ihn auf die Strasse, während ein Bus in die Haltestelle einfährt und dem Ball ausweicht. Schliesslich geht Kuno auf die Strasse und spielt dem Kind den Ball zurück. «Nimmst du gleich den Zug?», fragt Küse. «Nein, ich esse noch etwas.» Küse gibt mir zwei Empfehlungen, Kuno zwei weitere, einer davon war ich 2008 nach dem Interview zu «Haubi Songs» gefolgt. Lachend verabschieden wir uns voneinander.



Links zu weiteren Artikeln:
Tageslichtschalter – 22. Januar 2008
«Eine Handvoll Ideen» Interview mit Küse Fehlmann und Kuno Lauener über 35 Jahre Bandgeschichte – 15. März 2019



Kuno Lauener Yves Baer 2019
Kuno Lauener und Yves Baer. Foto: Küse Fehlmann.


 

frühere Beiträge:
Zürich, Europabrücke – 13. März
über das Schreiben – 27. Februar
Aufbruch – 25. Februar


folgende Beiträge:
vier Stunden oder Leaving Neverland – 8. April
Nachtrag zum 1. Mai 2011 (Habsburger) – 28. April
Spaziergang in Wien – 29. April



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